8.           Status der sorbischen Sprache

Die Lausitz ist zweisprachig sorbisch-deutsch. Diese Zweisprachigkeit lebt nur, wenn sie aktiv und gleichwertig angewandt wird. Oft muss die sorbische Sprache um Anerkennung kämpfen. Sind Sie dafür, dass die sorbische Sprache als gleichwertige zweite Amtssprache der Lausitz anerkannt wird?

Antwort der Parteien CDU/CSU

CDU und CSU halten den Erhalt und die Pflege der sorbischen Sprache für eine wichtige Bereicherung unserer Kultur und unserer gesellschaftlichen Identität. Wir begrüßen es daher, dass in der Lausitz sowohl deutsch als auch sorbisch gesprochen wird und dass sowohl das Sächsische Sorbengesetz als auch das Gesetz über die Ausgestaltung der Rechte der Sorben/Wenden im Land Brandenburg die sorbische Sprache als optionale Amtssprache in den jeweiligen Siedlungsgebieten zulassen. Über die weitere Ausgestaltung der Amtssprachen liegt die Zuständigkeit bei den Ländern.

Antwort der Partei SPD

Die Zuständigkeit hierfür liegt vorrangig bei den betreffenden Bundesländern, Brandenburg und Sachsen. Wir befürworten grundsätzlich die weitere Stärkung der Regional- und Minderheitensprachen und ihre Anwendung in öffentlichen Kontexten.

Antwort der Partei AfD

Zur Anerkennung der sorbischen Sprache als zweite Amtssprache der Lausitz hat die AfD noch keine programmatische Position entwickelt.

Antwort der Partei FDP

Wir Freie Demokraten unterstützen die besonderen Rechte und den Schutz der Kultur des sorbischen/wendischen Volkes, einer nationalen Minderheit und Volksgruppe in Deutschland. Wir sprechen uns unter anderem für eine aktive Sprachförderung, die umfassende Anwendung der öffentlichen Zweisprachigkeit in den entsprechenden Siedlungsgebieten und die Berücksichtigung bei digitalen Medienangeboten aus. Zudem wollen wir im deutschen Namensrecht sprachkulturelle Merkmale wie weibliche sorbische Familiennamen ermöglichen. Das finanzielle Engagement des Bundes für die Stiftung für das sorbische Volk zur Bewahrung und Entwicklung sowie Förderung und Verbreitung von Sprache, Kultur und Traditionen wollen wir fortsetzen. *

* Die FDP hat eine Gesamtantwort auf alle unsere Fragen gegeben, die wir daher nun als Antwort auf jede Frage veröffentlichen.

Antwort der Partei DIE LINKE

Die Zweisprachigkeit der Region muss gerade auch im Strukturwandel als Chance und Bereicherung verstanden werden. Auch hier ist sich DIE LINKE. mich mit der Domowina einig. Auf Landesebene setzt sich DIE LINKE seit langem für die Vermittlung der sorbischen Sprache auch in Kitas und Grundschulen in der Lausitz ein. Für die Sicherstellung einer fundierten Sprachausbildung an Schulen und Hochschulen müssen die rechtlichen, schulorganisatorischen und finanziellen Grundlagen geschaffen werden.

Antwort der Partei Bündnis 90/ Die Grünen

Die dauerhafte und nachhaltige Förderung von Regional- und Minderheitensprachen ist Teil der Minderheitenrechte und eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Sämtliche Kommunen, die zum Siedlungsgebiet der Sorben gehören, haben neben den üblichen Verwaltungsaufgaben die zusätzliche Pflicht, die sorbische Sprache und Kultur zu fördern. Dafür sind entsprechende Haushaltstitel zu schaffen und Mittel einzustellen. Die sorbische Sprache erhält in den sorbischen Siedlungsgebieten in Sachsen über Art. I Nr. 2b der VwV Dienstordnung und § 9 des Sächsischen Sorbengesetzes (SächsSorbG) Amtssprachenstatus, ähnlich durch den § 8 des  Brandenburger Sorben/Wenden Gesetzes (SWG). Die Fraktion von BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN setzt sich weiter für den Amtssprachenstatus der sorbischen Sprache in den entsprechenden Landkreisen ein.

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