Heute haben Brandenburg und Sachsen den Beitrag zur Förderung der sorbischen/wendischen* Sprache und Kultur aus Mitteln im Rahmen des Strukturwandels für ihr Territorium öffentlich erläutert. Dawid Statnik, Vorsitzender des sorbischen Dachverbandes Domowina, der sich heute an der Präsentation der entsprechenden Brandenburger Projekte im Heimatmuseum Dissen/Dešno beteiligt hat, erklärt dazu:
„Die 19 Millionen Euro für Brandenburg und 42,5 Millionen Euro für Sachsen, die im Rahmen des Strukturwandels zusätzlich für sorbische/wendische* Projekte zur Verfügung stehen, sind eine nachhaltige Investition in das Alleinstellungsmerkmal der Lausitz. Damit beginnt jetzt eine neue Phase, der wir als sorbischer Dachverband in enger Kooperation mit vielen Akteuren durch drei Jahre vorbereitende Kommunikation in den Regionen den Weg geebnet haben. Der wichtigste Erfolg aus unserer Sicht: Die Sprachförderung steht im Mittelpunkt.
Wir tragen selbstverständlich als Dachverband sorbischer Vereine und engagierter Personen sowie gesetzlich anerkannte Vertreterin der Interessen des sorbischen Volkes weiter Sorge dafür, dass die Sorbinnen und Sorben in diesem Prozess während des Kohleausstiegs selbstbestimmt ihre Belange wahrnehmen. So ist die Domowina Niederlausitz Projekt gGmbH als hundertprozentige Tochter unseres größten Regionalverbandes, der Župa Dolna Łužyca / Niederlausitz, Trägerin des Masterplans zur Revitalisierung der niedersorbischen Sprache und der Inwertsetzung des immateriellen Kulturerbes im deutsch-slawischen Kontext. In Sachsen wiederum sind wir in die Erarbeitung der entsprechenden Förderrichtlinien für Projekte aktiv mit einbezogen.
Wieder einmal muss das sorbische Volk zur Kenntnis nehmen, dass Sachsen und Brandenburg in wesentlichen Angelegenheiten der ganzen Lausitz getrennte Wege gehen. Wir als Domowina werden als einzige gesellschaftlich relevante große Gesamtlausitzer Organisation unser Augenmerk darauf richten, dass trotz unterschiedlicher Fördersystematik – hier ein Bündel definierter großer Projekte, dort eine Förderrichtline als Basis für Antragstellung – eine Ländergrenzen überschreitende Vernetzung stattfindet.“
Bild: Zusammenkunft anlässlich Präsentation der sorbischen/wendischen* Strukturwandel-Projekte in Brandenburg im Garten des Heimatmuseums Dissen/Dešno. Foto: Domowina.
PM der sächsischen Staatsregierung: Sorbische Sprache und Kultur werden im Rahmen des Strukturwandels bis 2038 mit 42,5 Millionen Euro gefördert (sachsen.de)
PM der brandenburgischen Landesregierung:
*„Sorben/Wenden“ bzw. „sorbisch/wendisch“ werden in Brandenburg gleichbedeutend verwendet.